Gutshof

Zu viel besseren Erklärung hier ein Text aus Manfred Just “Meine Jugend in Deutsch Lauden”, Seiten 10 und 11:

Deutsch-Lauden wurde erstmal 1297 erwähnt.

Die Dörfer Mittelschlesiens waren in diesem Jahrhundert noch meistens im Besitz eines Gutsherren, Schlossbesitzers oder Adligen.
Von 1333 an war die Familie Rissin im Besitz des Dorfes.
1520 kaufte es der Breslauer Handelsherr Nicolaus der Jünger Uthmann. Der erbaute das Laudener Schloss und vererbte Schloss und Dorf an seinen Sohn Marcus.
Die Uthmanns herrschten bis 1644. Danach wurde Christoph Leopold von Schubert Eigentümer.

Seit dieser Zeit schien es im Dorf schon Großbauern und Stellenbesitzer zu geben. Meine Hoppe-Ahnen sind im 17. Jahrhundert nach Schlesien gekommen und bei der Jahrhundertwende werden sie wohl den Bauernhof in Deutschlauden gekauft haben, nachdem sie als Brunnenbauer sesshaft geworden waren.

Karl von Sandretzky war Schlossherr in Markt Bohrau (ein Nachbarort von Deutsch Lauden). Er übernahm das Laudener Gut 1845. 1861 erbste es seine Tochter Agnes Loiuse Philippina, die Friedrich Moritz von Seidlitz heiratete, der dadurch 1886 als Eigentümer der Gemarkung erwähnt wird. Sein Sohn Graf Ernst Julius vn Seidlitz-Sandretzky übernahm 1894 das Rittergut. Es handelte sich um 444 ha und davon waren 359 ha gutes Ackerland. Der Graf starb 1930. Seine Familie verkaufte den Besitz an Frau Susanne von Boenigk, geb. Brandt.Ihr Ehemann Baron Gerhard von Boenigk verwaltet das Anwesen. In den vergangenen hundert Jahren ist das Schloss mehrfach um- und ausgebaut worden.

Baron und Baronin waren hochgeachtete Persönlichkeiten in unserem Dorf. Baronin Boenigk war die nette Dame, die unsere Schule mit Kakao und Brötchen versorgte. Sie war, wie meine Mutter, 1896 geboren worden.